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Unter dem Morgenstern

Oratorium zur Bauernkriegsschlacht am Goldberg 1525

5. Juli
Samstag, 19:00h
6. Juli
Sonntag, 18:00h

Boris Aljinovic: Sprecher Barbara Berg: Sopran Ein generationenübergreifender Chor aus Schülerinnen und Schülern des Goldberggymnasiums (Leitung: Monika Roos), Chor an der Johanneskirche (Leitung: Michael Kuhn), Chor St. Paulus (Leitung: Alicia Angiolino), Cappella Nuova (Leitung: Daniel Tepper) und Projektchor-Sängerinnen und -Sänger. Streichorchester der SMTT (Leitung: Theresia Hanke) Sinfonieorchester Sindelfingen (Leitung: Christina Krebs) Hanke Brothers und Band Musik: Christoph Reuter Text: Andreas Hillger Gesamtleitung: Matthias Hanke

Das Oratorium „Unter dem Morgenstern“ ist eine Auftragskomposition der Stadt Sindelfingen und eines der Hauptprojekte zur Biennale 2025. Die Musik wurde von Christoph Reuter komponiert, das Libretto stammt von Andreas Hillger. Dieses Werk beleuchtet die bewegende Zeit des Bauernkriegs, der mit der Schlacht beim Goldberg am 12. Mai 1525 seinen Höhe- und Endpunkt fand. Musik und Libretto lassen das Ereignis in seiner ursprünglichen Dramatik, seinen religiösen, sozialen und politischen Hintergründen lebendig werden. Die musikalische Umsetzung reflektiert die Radikalisierung des Bauernstands und die Rolle verschiedener historischer Persönlichkeiten.

Der Titel des Oratoriums spielt auf die Doppeldeutigkeit des Morgensterns an, der im übertragenen Sinne das Symbol für den christlichen Erlöser - und zugleich eine mittelalterliche Waffe mit verheerender Wirkung ist. Damit soll sowohl die religiöse Begründung des Aufruhrs als auch seine martialische Wirklichkeit beschrieben werden.

Ausgangspunkt des Geschehens sind die Memminger „Zwölf Artikel“, deren Forderungen über den Verlauf des Stückes hin in ein „Requiem für die Hoffnung auf Gerechtigkeit“ verwandelt werden. Der überlebende Anführer Marten Feuerbacher zeichnet für uns die Geschichte nach. Dabei reihen sich starke Bilder und Szenen aneinander: Bauernschach, die vier Reiter der Apokalypse, die Legende um den Stühlinger Schneckenstreit, die Bluttat von Weinsberg und schließlich die Schlacht am Goldberg.

Die gewählte Form des Oratoriums bietet eine zeitlich fortschreitende erzählerische Dramatik. Es wechseln große gemeinschaftliche Klangerlebnisse von Chor und Orchester mit melodramatischen Rezitationen, die einzelne historische Persönlichkeiten zu Wort kommen lassen.

Neben dem historischen Geschehen wird auch seine Bedeutung für die folgenden Jahrhunderte verhandelt – also Fragen nach dem irdischen und dem himmlischen Recht, nach Gerechtigkeit und Freiheit und nach der Legitimation von Gewalt als Mittel zum Zweck. Damit gerät zwangsläufig auch die Rezeptionsgeschichte in den Blick. Die Ereignisse am Goldberg bei Sindelfingen werden aus heutiger Perspektive reflektiert, ohne ein Urteil aus geschichtlicher Distanz und moralisch überlegener Perspektive zu fällen. Der Bauernaufstand wird in seiner Bedeutung für die Entwicklung von Menschenrechten und Demokratie kenntlich. Dennoch fragen sich die Menschen Samstag 05.07. 19:00 Uhr Sonntag 06.07. 18:00 Uhr Musik 17 von damals wie wir uns heute in Anbetracht aller gewaltsamen Auseinandersetzungen: "Ist es das wert? Wie wichtig ist es, dafür zu kämpfen? Wenn wir uns nicht dafür einsetzen, bleibt dann Friede und Gerechtigkeit nur ein Traum?"

Veranstaltungsinformation:

Keine Pause

Veranstaltungsort:

Stadthalle, Großer Saal, Schillerstraße 23

Tickets:

25 €, 20 € und ermäßigt unter www.sindelfingen.reservix.de und an allen Reservix Vorverkaufsstellen.


Christoph Reuter

Christoph Reuter ©Junala

Christoph Reuter komponiert, improvisiert und performt zwischen Klassik, Jazz und Weltmusik. Er studierte an Musikhochschulen in Leipzig und Berlin Jazzpiano, war Stipendiat der UdK Berlin, Mitglied im Bundesjazzorchester sowie 2016 Stipendiat der Alfred Toepfer Stiftung.

Als Komponist schrieb er u. a. drei Klavierkonzerte, komponierte die Kinderoper „Oskar und die Groschenbande“, die Neuvertonung der „The Beggar´s Opera“ sowie acht Oratorien - darunter „Solange ihr Tag habt“ über den Bauernkrieg – alle Werke zu Texten von Andreas Hillger. Christoph Reuter arbeitet für Orchester (u.a. Anhaltische Philharmonie Dessau, Staatskapelle Halle, Babelsberger Filmorchester), für Chöre und Bands, außerdem schreibt er Schauspielmusik (u.a. für das Schauspielhaus Zürich, Düsseldorf).

Andreas Hillger

Foto Andreas Hillger ©Junala

Andreas Hillger arbeitet als freiberuflicher Autor und Dramaturg zu unterschiedlichen Themen, oft mit kulturhistorischem Bezug. So hat er im Vorfeld des Reformationsjubiläums 2017 mehrere Stücke für die Lutherstadt Wittenberg geschrieben, vier Romane (u. a. „gläserne zeit“, „Ortolan“) veröffentlicht und Festivals („Gulliver“ in Halle) sowie kulturelle Themenjahre organisiert.

Für das Anhaltische Theater Dessau schrieb er das Libretto zum Musical „Casanova“, für das Staatstheater Augsburg verfasste er das Fugger-Musical „Herz aus Gold“. Mit dem Komponisten Christoph Reuter verbindet ihn eine langjährige Zusammenarbeit.

Hanke Brothers

Foto Hanke Brothers © Theresa Pewa

Vielfalt, Experimentierfreude, das Ausloten neuer Grenzen, das ist das Lebenselixier der Brüder. Fabian, Jonathan, Lukas und David spielen Tuba, Klavier, Bratsche, Blockflöte. Jeder von ihnen tut es auf seine ganz spezielle Weise, am eindrucksvollsten als Team auf der Bühne. Dabei gilt: Kein Konzert ist wie das andere, kein Stück, wie man es kennt und die Instrumente spielen auch nicht immer das, was man erwartet.

Vier Hochtalentierte spielen sich virtuos über alle Genregrenzen hinweg. Heraus kommt NEW CLASSICAL MUSIC - lebendig, frisch, innovativ. Mit unbändiger Spielfreude, großartiger Musikalität, jugendlichem Charme und einer großen Prise Humor feiern sie seit ihrer Gründung 2017 durchweg umjubelte Konzerte.

Matthias Hanke

Matthias Hanke war von 1995-2016 Bezirkskantor an der Martinskirche Sindelfingen. In dieser Funktion war er vielfältig an musikalischen Großprojekten der Stadt Sindelfingen beteiligt, u.a. beim Stadtjubiläum 2013, der Sindelfinger Wassermusik und Biennale- Veranstaltungen. Konzertreisen des Martinskantorates führten bis nach Russland, Afrika, Südamerika, Georgien und Aserbaidschan. 2012 und 2017 entstanden CDEinspielungen mit Werken für Chor und Bigband bzw. Jazzband.

Stadtgeschichtliches Interesse prägen seither Veranstaltungen, wie die Reihe „Raum geben – Die Leere Martinskirche“. Seit 2016 ist Matthias Hanke Landeskirchenmusikdirektor der Evangelischen Landeskirche in Württemberg.


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