Eröffnung der Biennale auf dem Berliner Platz
Unter dem Motto „Freiheit und Verantwortung“ gedenkt das einzigartige Sindelfinger Kulturfestival in seiner 6. Auflage des 80. Jahrestages der Beendigung des 2. Weltkrieges sowie der 500. Wiederkehr der Bauernschlacht am Goldberg.
Welcher Ort wäre also für die Eröffnung der Biennale 2025 besser geeignet als der Berliner Platz, das Zentrum des heutigen Stadtteils Goldberg? Wir freuen uns, dass das Goldbergfest und die Eröffnung der Biennale zeitgleich stattfinden und so Geschichte und Gegenwart zusammentreffen.
Anschließend an die Eröffnungszeremonie wird ein Rundgang zu den frisch restaurierten Denkmälern zum Bauerkrieg stattfinden, die vor 25 Jahren aus einer Schülerinitiative heraus entstanden sind. Rudi Weiss, Guillermo de Lucca Villacis und Karl Heger haben Kunstwerke geschaffen, die an Aktualität nichts verloren haben. Zuletzt hatte der Zahn der Zeit kräftig an ihnen genagt, jetzt strahlen sie in neuem Glanz und erinnern uns daran, dass tausende Bauern die Sehnsucht nach Freiheit mit ihrem Leben teuer bezahlt haben.
Heute ist der Goldberg ein lebendiger Stadtteil und feiert den nachbarschaftlichen, bürgerlichen Zusammenhalt. Auch das eine große Errungenschaft und ein Vorrecht, das uns die freiheitlich demokratische Grundordnung unseres Landes gewährt. Wir bedanken uns beim Bürgerverein Goldberg mit seinem Vorstand Markus Kürschner für die tolle Kooperation und freuen uns auf ein schönes Fest.
Der Skulpturenpfad zum Bauernkrieg
Im Jahr 2000 haben sich die drei Schulen auf dem Goldberg, das Albert-Einstein-Gymnasium Böblingen, die Evangelische Goldberggemeinde und die Kulturämter der beiden Städte zusammen mit sechs Künstlern aus der Region zu einem Schulprojekt zusammengefunden. Gemeinsam mit Lehrern und Künstlern erarbeiteten die Achtklässler der beteiligten Schulen die Entwürfe zu 6 Skulpturen, die als sichtbare Mahnung die Erinnerung an die Schlacht am Goldberg von 1525, einer der größten Tragödie hierzulande im vergangenen Jahrtausend, wachhalten sollen.
Mittlerweile hat der Zahn der Zeit kräftig an den Skulpturen genagt. Der 500. Jahrestag der dramatischen Schlacht am Goldberg ist nun ein willkommener Anlass, die nach wie vor aktuellen Kunstwerke zu säubern, wo notwendig zu restaurieren und den Skulpturenpfad wieder ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu bringen.

Rudi Weiss: „Bauernopfer“
(Eichenholz und Eisen, noch unrestauriert)
„Ich wollte in dieser Arbeit symbolisch an das schlimmste Übel eines jeden Krieges erinnern. Getötete Menschen. Der metallene Unterbau verkörpert das Schlachtfeld, die gereihten, organisch gewundenen Aststücke die getöteten Bauern bzw. Soldaten. Ein kleiner Ausschnitt der Kriegsgräuel im Bauernkrieg, ebenso wie heute in der Ukraine und anderswo. Es scheint eine unveränderliche menschliche Tragödie zu sein."

Guillermo de Lucca Villacis: „Bauernkrieg“
(Basalt und restauriertes Rad)
„Gemeinsam mit den Schülern wurde ein Symbol für den Aufstand der Bauern geschaffen, die mit ihren einfachen Mitteln und Werkzeugen wie Karren, Spaten und den Steinen der Erde den Kampf mit der obrigkeitlichen Gewalt aufnahmen, um ein gerechtes und freies Leben in aller Ehrbarkeit führen können. Mit der Skulptur wurde eine Fusion der Symbolkräfte, der ausgewählten Formen und Materialien geschaffen die durch ihre Verbindung etwas Neues und für mehr als die Summe der Teile steht. Sie steht für das Recht auf ein selbstbestimmte Leben.“

Karl Heger: „Mit Stiel und Stumpf“
(Holz und Eisen, Skizze)
„Die Stelen stehen für Bauernwerkzeuge, die für den Freiheitskampf zu Waffen wurden.“
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