Frieden – eine Utopie?
Konzerte im Rahmen Sindelfinger Orgelreihe 2025
Im Gedenken an die geschichtsträchtige Bauernschlacht 1525 am Sindelfinger Goldberg sowie das Ende des 2. Weltkrieges vor 80 Jahren, widmen sich die Konzerte der Sindelfinger Orgelreihe inhaltlich dem allumfassenden Thema "Frieden". Die Hoffnung auf zwischenmenschliche Einigkeit, gewaltlose Gleichberechtigung, gegenseitigen Respekt sowie das Streben nach künftigem Weltfrieden waren stets wichtige Impulse für bedeutende Friedens- und Freiheitsbewegungen.
So verarbeiteten auch zahlreiche Komponisten im Laufe der Musikgeschichte die Melodien gängiger Friedenschoräle auf kunstvolle Weise oder setzten sich in ihrer Musik mit Gewalt und Autoritarismus auseinander. In abwechslungsreichen Programmen erklingt eine beeindruckende Fülle an friedlichen sowie aufwühlenden Werken, welche auf künstlerisch- emotionale Weise zu Menschlichkeit und Waffenstillstand in der Vision einer versöhnten und harmonischen Welt ermahnen möchten.
Zwei Veranstaltungen der Orgelreihe finden in Kooperation mit der Biennale statt:
O Mensch! Gib acht
Musik für Trompete & Orgel
Werke von Brahms, Maler, Szathmary u.a. Reinhold Friedrich: Trompete Sebastian Küchler-Blessing: Orgel
Veranstaltungsinformationen:
Eintritt frei, um Spenden wird gebeten
Veranstaltungsort:
Martinskirche, Stiftstraße 1

Totentanz
Musik für Chor und Orgel
Werke von Distler, Mussorgsky, Mauersberger u.a. Hans Porten: Bariton LKMD Matthias Hanke: Orgel Sindelfinger Kammerchor Leitung: Jan-Benjamin Homolka
Zum 80 Jahre zurückliegenden Ende des 2. Weltkrieges gestaltet der Sindelfinger Kammerchor zwei Konzerte im Rahmen der Sindelfinger Orgelreihe mit dem Thema Totentanz. Das seit dem Mittelalter bekannte Motiv des Totentanzes verbindet Jahrhunderte des Gedenkens an Kriege und Katastrophen. Gerade im Krieg ist der Tod der große Gleichmacher: Er unterscheidet nicht nach Kriegspartei oder Ideologie, er trifft Soldaten wie Zivilbevölkerung, Kinder wie Frauen wie Männer. Dadurch wird er zum idealen Bild des Gedenkens, ohne uns jedoch die Verantwortung abzunehmen. In der heutigen Zeit, in der der allgemeine Glaube an eine höhere religiöse oder ethische moralische Instanz von immer mehr Menschen in Zweifel gezogen wird, bildet der Tod für viele die einzig verbleibende letzte Instanz, vor der sich jeder rechtfertigen muss.
Sätze aus Distlers bekannter Totentanz-Vertonung bilden den roten Faden des Konzertprogramms. In Werken von Mussorgsky wird die ganze Absurdität des Kriegsalltags hör- und erlebbar. Dem gegenüber steht das persönliche Gedenken an die Verstorbenen und die Fassungslosigkeit angesichts der Zerstörung, die Rudolf Mauersberger in seiner Mottete „Wie liegt die Stadt so wüst“, komponiert unter dem direkten Eindruck der Zerstörung seiner Heimatstadt Dresden, sehr berührend in Töne gefasst hat.
Veranstaltungsinformationen:
Eintritt frei, um Spenden wird gebeten
Veranstaltungsort:
Martinskirche, Stiftstraße 1
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